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Foto: Deutscher Alpenverein / Martin Pötter

von Isi Adolph und Afra Hönig

Am Valentinstag führten die Wege des Boulderwelt Athletenteams in den hohen Norden nach Hannover zum ersten deutschen Bouldercup der Saison. Nach ausgiebigen Trainings in drei verschiedenen Boulderwelt Hallen fühlten wir uns mehr oder weniger stark für die zunächst bevorstehenden fünf Qualifikationsboulder.

Trotz leichter Anlaufschwierigkeiten beim ersten Boulder konnte Isi alle weiteren Qualifikationsboulder flashen. Afra hatte da schon etwas mehr Probleme und kuschelte öfter mit der Matte, bekam dann aber doch die Kurve und toppte ebenfalls alle Qualifikationsboulder. Mona flashte den zweiten Boulder und erreichte insgesamt vier von fünf Tops. Freddy startete souverän und flashte die ersten Boulder gut weg. Nur bei einem musste sie erneut einsteigen.

Insgesamt haben alle Boulderwelt Team Mädels die Qualifikation gemeistert und sich somit den Einzug ins Halbfinale gesichert. Robin startete schon vor uns Mädels, hatte aber Schwierigkeiten sich bei dem starken Starterfeld der 64 Herren zu behaupten und musste sich mit einem 28. Platz zufrieden geben. Das Halbfinale blieb im also leider verwehrt.

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Foto: Niklas Rode

Für uns Mädels ging es im Halbfinale schon härter zur Sache. Zwischendrin wurden noch schnell Kuchen und Würstelsemmeln gesnackt um Höchstleistungen bringen zu können.
Mona musste dann als erste an die Boulder ran. Mit zwei Tops in neun Versuchen landete sie schließlich auf dem 15. Platz. Kurz danach war Afra an der Reihe. Den ersten Boulder konnte sie locker wegflashen. Der Zweite bereitete ihr schon mehr Probleme, sodass der Topgriff leider unberührt blieb. Den Dritten hätte sie eigentlich auch flashen können, aber leider rutschte ihr der Fuß auf einer fiesen Platte ab und so war erst nach ihrem zweiten Versuch das Topzeichen auf dem Laufzettel. Beim letzten Boulder erlebte Afra erstmal ein richtiges Déjà-vu. Der Boulder sah fast genauso aus wie der vierte Finalboulder der WM 2014 in München, der Jule Wurm zur Weltmeisterin machte. Nachdem Afra für den tricky Anfang mehrere Versuche brauchte, konnte sie als erste Teilnehmerin des Halbfinales den Boulder toppen und übernahm vorerst die Führung. Insgesamt holte sich Afra also souverän drei Tops in sechs Versuchen und legte damit schon ziemlich gut vor. Es schimmerten sogar Finalchancen durch, aber es waren noch lange nicht alle Starter durch. Afra musste zittern.

Die nächste Team Starterin war Isi. Sie hatte ihren Kopf auf Halbfinale umgeschaltet, machte einen entspannten Eindruck und flashte einfach mal die ersten drei Boulder problemlos weg. ,,War das die Isi, die ich die letzten vier Wochen im Training gesehen habe?!“, so Christoph unser Trainer als Isi den wohl schwersten Boulder im ersten Versuch knapp meisterte. Und so eroberte sich Isi mit drei Flashs den Eintritt ins Finale. Unglaublich! So viele starke Mädels! Isi’s erstes Deutschlandcup Finale bei den Damen.
Afra hatte auch immer noch Chancen auf‘s Finale. Es war eine enge Kiste. Erstmal noch mit Freddy mitgefiebert: Den zweiten Boulder konnte sie leider nicht toppen und letztendlich hatte sie drei Tops in sieben Versuchen und verpasste ganz knapp das Finale. Doch in der Wertung der Juniorinnen schaffte sie es somit auf das Siegertreppchen nach Lilli Kiesgen und Alma Bestvater.

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Finale! Für Afra und Isi hieß es dann erneut in die Isolation, nochmal aufwärmen, nochmal vier Boulder. Doch mit dem überraschenden Finaleinzug waren beide schon überglücklich, sodass sie ohne Druck vor dem großen Publikum einfach ihren Erfolg genießen konnten. Die Finalboulder waren tricky, die Konkurrenz echt stark, Isi und Afra platt und müde. Die anderen Finalteilnehmerinnen bewiesen mehr Durchhaltevermögen, sodass die amtierende Weltmeisterin Jule Wurm sich verdienter Weise den Sieg holte, gefolgt von Julia Winter, Lilli Kiesgen und auf Platz vier bereits die junge Johanna Holfeld. Isi ergatterte sich letztlich den 5. Platz und Afra den 6. Platz. Insgesamt ein super Ergebnis für die Boulderwelt mit drei Top Ten Platzierungen.

Zu diesem gemeinsamen Erfolg hat unser Teamgeist viel beigetragen. Wir halten stets gut zusammen und haben uns gegenseitig die Boulder erklärt und geputzt. So war es auch selbstverständlich, dass sich Isi sofort das Wettkampf-T-Shirt vom Leib riss als Freddy zur Siegerehrung der Juniorinnen aufgerufen wurde und ihres schon weggepackt hatte. Zur Siegerehrung kam sie dann halb angeflogen, halb angelaufen und flog beinahe aus der Kurve.

Vielleicht sollte sie noch mal im Yaffi-Kalender nachlesen, ob sie nicht Siegerehrung mit Schokolade-Essen verwechselt hatte…

Fotocredit: Danke an Mark Hildmann/Escaladrome für die Verwendung der Fotos!