2014_Oberlandcup_Climb_FREE

Die letzten Tage bin ich wieder viel rum gekommen, neben Einsätzen als Routenbauer und Promoarbeit für Red Chili habe ich auch mal wieder bei einem Boulderwettkampf mitgemacht – dem 6. Oberlandcup auf der FREE Messe in München.

Eigentlich wollte ich dieses Wochenende mit Ausruhen und Klettern am Fels verbringen, mein Trainerkollege Tom Stallinger motivierte mich aber beim Oberlandcup teilzunehmen und nach einem Blick auf die Starterliste, die einige lokale Topleute enthielt, entschied ich mich dann doch für einen Start. Um 6.30 Uhr klingelte bereits der Wecker und es ging kurz danach zur Messe, wo bereits um 9.30 Uhr der Startschuss für die Seniorenklasse fiel. Die Boulder vom Routenbauerteam Robert Leistner, Held Niklas und Niko Buhl sahen gut aus und nachdem ich endlich das Wertungssystem kapiert hatte, für das man vermutlich einen Uniabschluss in Mathe brauchte um es zu durchschauen, konnte es losgehen. Die beiden schwersten Boulder gelangen mir im Flash und nach ein paar weiteren Versuchen hatte ich meine fünf Punktboulder zusammen. Nach der Qualifikation lag ich gemeinsam mit Markus Grünebach auf Platz 1. Nun war erst mal Pause angesagt und man konnte sich ein wenig die Messe anschauen, oder in einem der zahlreichen Liegestühle einen Mittagsschlaf machen, was ich eher bevorzugte.

Zum Finale ging es dann wieder in den sehr kleinen Aufwärmbereich, hier wurden alte Erinnerungen an vergangene Deutsche Bouldercups auf der ISPO geweckt, bei denen ich an gleicher Stelle bereits zahlreiche Stunden wartend in der Isolation verbracht hatte. Beim Aufwärmen habe ich mich richtig gut gefühlt und freute mich auf das anstehende Finale. Also vorletzter Starter ging es dann an die Wand. Boulder 1 war eine Platte und über die Moderation habe ich mitbekommen, dass hier bisher keiner den Topgriff in der Hand hatte. Zunächst stand ich auch etwas ratlos davor. Die Crux war, sich über zwei Volumen aufzurichten und dann einen kleinen Spaxgriff anzuhechten. Doch dann gelang mir eine zwar nicht ganz elegante, aber effektive Umgehung des wackeligen Aufstehers: Die Stelle wurde kurzerhand unter dem Volumen umklettert. „Nicht schön, aber Top!“ heißt ja bekanntlich die Devise.

Boulder 2 war dann deutlich einfacher und ich konnte mir einen Flash holen. Bis hierhin sah es schon sehr gut aus, 2 von 3 Bouldern waren geklettert und es fehlte nur noch der dritte und letzte Boulder. Hier musste man noch einmal ordentlich Leistenstrom auspacken, kleine gelbe Spaxgriffe führten zu einem flachen Topgriff, den man nur doppelten konnte wenn man sich richtig in der Wand positionierte. Im ersten Versuch gelang es mir nicht, den Topgriff stabil mit beiden Händen zu halten und ich fiel 2 Sekunden zu früh aus der Wand. Im zweiten Versuch wollte ich mir dann nicht die Butter vom Brot nehmen lassen und ich knüppelte den Topgriff ordentlich zu – Durchstieg im 2. Versuch. Damit war ich der einzige Finalstarter dem alle 3 Boulder gelangen und der Sieg war mir sicher.

Tom Stallinger, dem ich meinen Start überhaupt erst zu verdanken hatte, sicherte sich ebenfalls den Sieg in seiner Klasse der 40+ Starter, damit hatten beide Boulderwelt-Team-Trainer abgeräumt und konnten sich ein Siegerbier gönnen.

Insgesamt war es ein schöner Tag auf der Messe mit Freunden und ich freue darüber, dass sich die Trainingssessions der letzten Zeit so langsam bemerkt machen.

Fotos: Marco Kost