von Steffen Hilger

Tölzer Stadtmeister 2015

Letztes Wochenende bin ich nach Bad Tölz zur Stadtmeisterschaft gefahren. Dieser Wettkampf ist sehr beliebt und so waren bereits lange vorher die 120 Startplätze vergeben. In der Quali galt es 5 Routen und 3 Boulder möglichst bis ganz nach oben zu schaffen.

Ich begann mit dem Seilklettern, aber ab der 4. Route wurde es schon kniffliger mit einer Volumenstelle in der oberen Hälfte. Die 5. Qualiroute checkte dann so bei 9-/9 ein. Die Schwierigkeit lag vor allem in den mir noch unbekannten, neuen Griffen. Aber auch diese Tour konnte ich toppen und so hatte ich gut vorgelegt. Nur Kevin Schatz aus Erlangen konnte da mithalten und sich auch hier ein wohl verdientes Top holen.

Bei den Bouldern sah ich, dass der dritte Boulder richtig schwer war. Ich konnte mir nicht ganz das Top holen. Dank meiner vielen Punkte durch die Routen, sparte ich meine Kraft lieber fürs Finale auf.

Mit Kevin zusammen landete ich dann auf Platz 1 nach der Qualifikation und auch alle anderen Teilnehmer aus meinem Team zogen ins Finale ein!

Die pinke Finalroute für die Herren war dann richtig schwer. Ich schätze mal um die 10+. Es ging von der ersten Exe an los! Aufgrund der wenigen Tritte musste man einige Hooks setzen, sodass man nie aus der Spannung herauskam. Das strengt natürlich wahnsinnig an und raubt schnell die Maximalkraft. Bis zur Hälfte der Wandhöhe konnte ich die Route gut durchklettern, doch dann kam eine anspruchsvolle Schleife nach unten an einen großen Sloper. Hier konnte ich leider nicht mehr lange rumexperimentieren, weil meine Arme dann doch schon ziemlich platt waren. Aber die Höhe reichte um mir den Titel des Tölzer Stadtmeisters endlich zu holen. In den vergangenen Jahren landete ich immer ganz knapp auf Platz 2. Es war ein cooler Tag, den ich noch mit meiner Schwester bis in die frühen Morgenstunden feierte.

2015_Steffen_ToelzerStadtmeister

2015_Steffen_ToelzerStadtmeister

8b in zwei Tagen

Letztes Wochenende war ich mal in einem nicht so entfernten Gebiet, nämlich der Zellerwand bei Schleching. Nach dem anstrengenden Aufstieg zum Hauptsektor blieben Maxi und ich erstmal erschöpft auf der Bank sitzen. Im Gegensatz zu Marie und Natasha, die sofort loskletterten, brauchten wir ein wenig Zeit für Gemütlichkeit.

Ein paar Routen später konnte ich dann aber schon eine 7c+ “Workaholic direkt” punkten. Somit war der Grundstein für schwerere Sachen gelegt und ich bastelte zusammen mit Martin an der 8b “Moskito”.

Eine leichte Platte zog sich bis zu einem kleinen Dach. Diese war noch mit guten Griffen bestückt, aber danach ging eine überhängende Rampe los. Links-Rechts-Links-Rechts patscht man hier von einer schlechten Leiste zur nächsten. Danach dürfte man erstmal platt sein, aber genau dann folgt der Schlüsselzug weit in einen schlechten Untergriff hinein. Hier ist enorme Spannung im kompletten Körper gefordert. Und dann natürlich noch zum nächsten Griff auflösen! Puuh! Richtig hart, den Zug noch hinzukriegen am Ende der Tour.
Im zweiten Versuch kam ich allerdings bis zum Untergriff durch – das schrie dann doch nach mehr!

Am Tag darauf begleitete mich glücklicherweise Pauline, die eigentlich etwas anderes geplant hatte. Vielen Dank dir!
4 Versuche – 4-mal beim Zug in den Untergriff rausgefallen…
Noch dazu hatte es gerade angefangen zu regnen und ich wollte schon abbauen, doch Pauline sagte, ich solle es nochmal probieren.
Na gut, selbe Stelle, der Untergriff rutschte. Doch ein kleines Felszäckchen bohrte sich diesmal in meine Fingerspitzen und ich blieb an der Wand. So, jetzt nur nicht die Spannung verlieren! Füße durchkreuzen, Untergriff mit dem Daumen abfassen und an den guten Griff verlängern! Das waren die Gedanken, die mir durch den Kopf schossen. Die letzten Züge bis zum Top bewältigte ich dann auch noch und so kletterte ich meine nächste glatte 10!