2016_Tom_Climb_Free

von Boulderwelt-Team Trainer Tom Stallinger

Wie in jedem Jahr, so findet auch diesmal wieder der erste Wettkampf des Oberlandcups auf der Messe Free in München statt. Dieser Wettkampf ist innerhalb der Amateur-Wettkampfgemeinde überaus beliebt, weil es sich erstens um einen „richtigen“ Wettkampfmodus und zweitens um einen reinen Boulderwettkampf handelt. Zudem findet der Wettkampf an einer richtigen Wettkampfwand und vor Fach- und Messezuschauer statt. So ist es auch diesmal wieder ganz normal, dass man schon morgens die üblichen Aspiranten bei der Registrierung bzw. beim Aufwärmen antrifft. Um 10 Uhr geht es dann zur Qualifikation vor die Wand.

Dort gibt es 16 Boulderprobleme in vier unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Je höher die Schwierigkeit, desto größer die Bepunktung. Mit jedem weiteren Versuch wird jedoch ein Punkt abgezogen. Diese Regulierung gestaltet sich vor allem deshalb als spannend, weil man insgesamt nur 16 Begehungsversuche zur Verfügung hat und die 6 Begehungen mit den meisten Punkten werden in Summe für das Ranking der Qualifikationsrunde herangezogen. Strategische Herangehensweise schadet also nicht!

Die Quali verläuft ohne große Vorkommnisse und erwartungsgemäß ziehen in den verschiedensten Altersgruppen die Favoriten ins Finale ein. Da wir im Finale in umgekehrter Reihenfolge starten sind alle meine Konkurrenten vor mir – und wegen meines leichten Punktevorsprungs starte ich direkt nach meinem starken Konkurrenten und Trainingspartner Martin.

Hinter dem Startvorhang stehend kriege ich natürlich mit, dass dieser beim Boulder 1 im ersten Versuch erfolgreich ist. Gut, dass ich nachziehen kann. Die anderen Konkurrenten haben beim zweiten Boulder schon mehrere Versuche in den Sand gesetzt. Nicht aber Martin, der hatte wieder geflasht. Klare Sache, wenn ich als Sieger aus dem Wettkampf hervorgehen will, dann kann ich mir keinen Fehlversuch erlauben. Aber kein Problem, auch mir gelingt der zweite Boulder im Ersten.

Die Spannung steigt jedoch noch weiter, Martin kommt grinsend vom dritten Boulder zurück – wieder Flash. Aber es ist noch nichts entschieden – ich muss nur den ebenfalls den dritten Boulder im ersten Versuch machen. Ein steiler Dachboulder, keine all zu großen Griffen, die letzten Züge nur noch Leisten. Liegt dem Martin also perfekt.

Aber auch ich komm gut rein, mache einen weiten Zug, muss den Körper gut in Position bringen, da geht der Fuß weg. Boah, grad‘ noch gut gegangen. Jetzt noch die letzten Züge rausballern, bevor die Körner weg sind und Top. Jetzt bin ich derjenige, der grinst. :

Auf dem Treppchen der Erwachsenenklasse grinsten übrigens auch noch Markus Grünebach (1) und Steffen Hilger (2) um die Wette!