2015_Bavarian_Boulder_Session

von Christoph Gabrysch

Erneut rief die Boulderwelt Regensburg zum Bavarian Boulder Battle auf und als Titelverteidiger wollte ich es mir nicht nehmen lassen wieder an der großen Sause teilzunehmen.

Die erste Runde fand bereits im Februar statt und wurde zu einer gemütlichen Trainings-Session mit dem Boulderwelt-Team. Aufgrund eines Besuchs der Giesinger Brauerei am Vorabend war ich jedoch recht zittrig unterwegs. In der ersten Runde konnte ich für mich 34 der 35 Boulder einstreichen und ich war trotz mehrerer sehr wackeliger Begehungen zufrieden mit meiner Performance. Der Wermutstropfen an diesem Tag war die Verletzung von Mona Kellner aus dem Team, die sich bei einem Hook das Außenband im rechten Knie riss und somit für längere Zeit pausieren muss. Die erste Runde haben Flo Wientjes und Freddy Petri als vorläufige Sieger abgeschlossen, die mit gutem Abstand an diesem Tag die Besten waren.

Am 21. März folgte dann die zweite Runde mit großem Finale. Wie bereits in der ersten Runde zauberte das Schrauber-Team der Boulderwelt Regensburg erstklassige Boulder an die Wand, die sowohl Oberarme als auch Köpfchen forderten.
Diesmal lief es für mich in der offenen Runde sehr gut: 33 der 35 Boulder gelangen mir im Flash. Eine Leistung, die mich selber doch sehr überraschte, da ich in der letzten Zeit nicht viel zum Trainieren gekommen bin und mich dementsprechend unfit fühlte.
Ein besonderes Highlight der zweiten Runde war der „Be my friend“ Boulder: Er konnte nur mit einem Partner begangen werden, indem man sich bei einem Zug in der Mitte des Boulders die Hand reichte und mit vereinten Kräften das Top erlangte.

2015_Bavarian_Boulder_Session

2015_Bavarian_Boulder_Session

Im Finale mussten die Besten dann an drei Finalbouldern nochmal im K.O.-Modus antreten. Ein von mir doch sehr ungeliebtes Finalformat, da man beim kleinsten Fehler gleich raus sein kann. So erwischte es den haushohen Favorit Flo gleich am ersten Boulder: Er fand einfach nicht die richtige Position auf einem Volumen zum Weitergreifen und das Top blieb ihm leider verwehrt. Folglich war er für den Rest des Finales zum Anfeuern verdammt.
Ich musste in der gleichen Position meinen Ursprungsplan nochmal umwerfen, weil der von mir geplante Toe-Hook einfach nicht halten wollte. Zum Glück funktionierte Plan B und ich hing im Flash am Top.
Boulder Nummer Zwei war eine Platte mit fiesem Trittwechsel und wackeligem Aufsteher am Schluss. Hier wählte ich die falsche Methode und kippte kurz vor Ende aus dem Boulder – sehr ärgerlich! Der Druck stieg, da die Platte nach und nach von den anderen Jungs geklettert wurde.

Von Boulderwelt Gründer Markus Grünebach sogar im Flash. Das bedeutete für mich, dass die Platte im nächsten Versuch fallen musste, sonst heißt es Zuschauen beim letzten Boulder. Nachdem ich mir dann meinen Plan für den oberen Teil neu zurecht gelegt hatte, stieg ich erneut ein und konnte die obere Stelle mit der neuen Beta deutlich besser lösen.
Also weiter zu Boulder Nummer Drei: Ein Zug aus dem Dach heraus, dann ein Sprung mit gleichzeitigem Abfasser. Hier mussten also nochmal Koordination und Timing genau stimmen. Stefan Grimm legte mit einem Flash ordentlich vor und baute gut Druck auf. Ich konnte den Boulder dann auch nach hartem Kampf flashen. Später wurde mir gesagt, dass ich so hässlich geklettert sei, dass man fast nicht zuschauen konnte. Aber naja, dazu kann ich nur sagen: „Lieber hässlich klettern und oben ankommen, als schön klettern und auf die Matte plumpsen.“[nbsp]

Damit konnte ich sehr knapp und nach vollem Einsatz meinen Titel als Bavarian Boulder King vor Stefan Grimm und Markus Grünebach verteidigen.
Bei den Damen ließ Freddy Petri nichts anbrennen und sicherte sich mit drei souveränen Flashbegehungen im Finale wohlverdient den Titel. Zweite wurde die letztjährige Siegerin Isi Adolph knapp vor Pauline Gerung.

Eine gelungene Mission „Titelverteidigung“ geht zu Ende. Lang lebe die Königin! Lang lebe der König! Oder zumindest bis zum nächsten Jahr 🙂

2015_Bavarian_Boulder_Session

Der König auf seinem Thron 🙂