von Freddy Petri

Destination #3 – Targasonne & Côte d’Azur

Was ich aus 5 Wochen Frankreich mitgenommen habe? Es gibt wider aller typischen Klischees ganz viele offene, nette Franzosen; Frankreich hat sooooooo viel Landschaft, soooooo viel unterschiedliche Landschaft; es gibt noch so viel zu sehen und keine Pläne zu haben ist am gesündesten!

TargaSONNE auf etwa 1400 Meter Höhe und noch höher, liegt in den katalanischen Pyrenäen im Süden Frankreichs. Wie man darauf kommt über 1200 km dorthin zu fahren um zu bouldern? Keine Ahnung so genau 😉 Nachdem bei unserem letzten Spanientrip so viele von dem Gebiet geschwärmt haben, hab ich mir das mal genauer angeschaut.

Wenn ich das Bouldern in Targasonne beschreiben müsste, würde ich es als französisches Silvretta bezeichnen: heiß, hoch gelegen, scharf & aggressiver Fels, sonnig, Höhenluft, schönste Aussicht beim Bouldern, Blick über die Pyrenäen, ruhig und selig.

Nach Arco hab ich mich also auf den Weg zum Bouldern gemacht und meine Base direkt auf dem Camping Platz La Griole direkt zwischen den Bouldergebieten aufgeschlagen. Captain Blaubär hat einfach direkt 3m neben einem Boulder geparkt 😉

Hier habe ich auch das Topo zum Gebiet bekommen, wobei es mittlerweile einige zusätzliche Linien und Blöcke gibt.

Innerhalb der ersten Tage habe ich direkt einige ziemlich nette Locals getroffen, die mir Targasonne und seine Boulderperlen zeigten. Die Boulder waren sehr unterschiedlich, vieles sehr leistig, aber auch koordinative, plattige sowie steile Blöcke mit dabei. Bouldern war zwar schon eher hart, gerade nach dem vielen Seilklettern, aber meine Haut gewöhnte sich schnell dran und ich würde sagen, dass mir der Style ähnlich zur Silvretta schon eher liegt. Auf alle Fälle hatte ich jede Menge Spaß, hab einiges gesehen, aber leider nicht alles und hab vor allem die Aussicht nach einem geschafften Boulder als Belohnung genossen.

Am spannendsten an meinem Trip fand ich jedoch die Begegnung mit neuen Leuten, mit Franzosen und Spaniern und unserer doch häufigen Sprachbarriere. Ich hatte meine Freude, neue Personen und ihre Geschichten kennenzulernen und mich mit meinem brüchigen Französisch und nicht vorhandenen Spanisch und Händen und Füßen auch auf nonverbaler Ebene zu verständigen. Das war für mich nochmal eine ganz neue Erfahrung Menschen kennenzulernen.

In den letzten Tagen traf ich Tobi aus Aachen. Nachdem Targasonne eine weiße Zuckerschicht bekommen hatte, machten wir uns gemeinsam auf die nächsten Tage an der Côte d’Azur Klettern zu gehen.

Wenn ich an die Côte d’Azur zurückdenke, denke ich an viel Sonne, Meer, schöne Landschaft, viel Käse und Senf, hohe offene Felswände und zwei Orte, an die ich nochmal zurückkehren möchte: die Verdonschlucht und Annot. Für die Verdonschlucht haben uns leider die Windeln gefehlt, weshalb wir es bei einer Schluchtdurchquerung zu Fuß beließen. In Annot haben wir leider unseren einzigen halben Regentag während der ganzen Zeit erlebt und den Ort aufgrund der schlechten Wettervorhersage dann wieder verlassen. Aber wie pflege ich doch immer zu sagen: Es muss immer einen Grund geben wiederzukommen! Naja ok, zugegeben, es sind ein paar mehr Gründe 😉

Ende Mai musste ich leider für das lange Wochenende den Captain Blaubär meinen Eltern zurückbringen. Doch nach einer Woche voller Fernweh ging es ja dann zum Glück schon wieder weiter nach Slowenien zu neuen Ufern 🙂