Wie schon der Wetterbericht befürchten ließ sind die Bedingungen am dritten Tag sehr garstig. Starker Winde, wenig Sicht und viel Schneefall. Nichtsdestotrotz machen wir uns früh morgens auf den Weg und kämpfen uns durch den Sturm über den Ochsentaler Gletscher in Richtung des höchsten Gipfels unserer Tour, den Piz Buin (3312m).

„Wär das jetzt geil, wenn ich den Boulder einfach noch in letzter Sekunde schaffen würde..“. Also 30 Sekunden vor Schluss nochmal rein, ich hänge wieder am letzten Zug, die Finger sind schon platt, aber diesmal gewinnt… Weiterlesen!

„Wenn dann alles zusammen passt, man den Umlenker klippt und in der Abendsonne die Aussicht über den Gardasee genießt und sich schon auf die italienische Pizza zum Abendessen freuen kann, ja dann ist das ein perfekter Urlaubstag!“ – Markus und Steffen erzählen von ihrem herbstlichen Ausflug nach Arco.

Die Tour ist unglaublich anhaltend und wird, sobald man die filigrane Einstiegsplatte verlässt, sehr steil und es gibt bis zum Umlenker keinen Rastpunkt mehr. An meinem 6. Klettertag wurde es dann spannend.

Bei der fünften wurde es wieder etwas interessanter. Eine sehr wackelige Sloperstelle kurz vor dem Top erwies sich als schwierigster Teil.

Sechs Tage lang mit dem Rucksack durch die Wildnis, unter den Sternen schlafen, wunderschöne einsame Landschaften entdecken und jede Menge Abenteuer erleben: Das ist die Selvaggio Blu (‚Das wilde Blau‘) – eine der schönsten, aber auch schwersten Touren Italiens, an der Ostküste von Sardinien. Hört sich ziemlich verlockend an oder? Fanden wir auch!

Ich versuchte mich in der kurzen Zeit so gut wie möglich zu erholen, war aber trotzdem beim erneuten Einsteigen schon von Anfang an gepumpt. Dennoch schaffte ich es ein Stückchen weiter zu kommen als Steffen und somit meinen Titel als Tölzer Stadtmeister das dritte Jahr in Folge zu verteidigen 🙂